Schwarm

Der Bienenschwarm ist das wohl spektakulärste Ereignis bei Honigbienen. Er dient der natürlichen Bienenvölkervermehrung. Zur Mittagszeit an einem sonnigen, warmen Frühlingstag (Ende April bis Anfang Juni) fliegt die Königin, die sonst nie den Bienenstock verlässt, mit fast allen flugfähigen Bienen plötzlich und auf einmal auf und davon. Für den Zaungast ein lärmendes beeindruckendes Erlebnis. Dieser sogenannte Bienenschwarm, der bis zu 30 000 Individuen umfassen kann, bildet eine Bienentraube meist in unmittelbarer Nähe auf einem Baumast. Dort verweilt er Stunden und sucht in Ruhe mit Hilfe seiner Spurbienen quasi in einem „demokratischen“ Entscheidungsprozess ein neues passendes Zuhause (z.B. hohler Baum, Briefkasten, Dachboden, oder leeres Bienenhäuschen). In diesem engen Zeitfenster schüttelt der/die ImkerIn den Bienenschwarm in einen geeigneten Schwarmkübel mit einem Waldrebengeflecht zum Festhalten für die Bienen, die dies praktisch immer gerne annehmen. Der Schwarm setzt sich in Ruhe in den Kübel, beruhigt sich dann kurz im kühlen dunklen Keller und wird anschließend in ein vorbereitetes Bienenhäuschen gegeben und ist damit zufrieden, ohne Zwang, er könnte ja wieder davonfliegen, tut er aber nicht. Jetzt hat der/die ImkerIn ein zusätzliches neues Bienenvolk. 

In Schwarmstimmung kommt ein Bienenvolk im Frühling nur, wenn es sich stark genug fühlt, sich zu teilen. Neue Königinnenzellen werden von den Arbeiterinnen angelegt, die alte Königin fliegt wie beschrieben mit den flugfähigen Bienen aus und bildet das neue Volk/Schwarm.

Bienenschwarm – bei ImkerInnen unbeliebt: Bienenhaltung mit dieser natürlichen Art der Bienenvölkervermehrung nennt man Schwarmbienenzucht, die früher überall üblich war. Davon sind jedoch fast alle, vor allem professionelle ImkerInnen abgekommen, das hat triftige Gründe: Bienenschwärme sind nicht planbar. In der Schwarmbienenzucht muss man an allen schönen, warmen Tagen von Ende April bis Anfang Juni am frühen Nachmittag bei den Bienenvölkern sein um die Bienenschwärme auf den Bäumen zu entdecken und einzusammeln, sonst fliegen sie fort und das wertvollste der Imkerei geht damit verloren. ImkerInnen, die den Bienenstand nicht in der Nähe haben oder überhaupt mehrere Bienenstandorte betreiben, können meist diesen Arbeitsaufwand nicht stemmen. 

Um Bienenschwärme praktikabel und einigermaßen gefahrlos einfangen zu können, muss der Baum- und Staudenbewuchs in unmittelbarer Nähe der Bienenvölker niedrig gehalten werden. Auch das ist meist ein Problem, da ImkerInnen oft auf Fremdgrund Bienen halten. Am Bauernhof im Obstgarten war dies möglich und genauso ist es bei uns an unserem einzigen Bienenstand, der zu Hause ist, so betreiben wir eben eine naturnahe Schwarmbienenzucht wie früher.

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